Mittwoch, 23. April 2008

Die "völlige Entspannung"


Gestern hatte ich mal wieder Schule. Es war ein,.. ja... etwas anderer Schultag. Ein Schultag, den ich sicher nie vergessen werde!
Unser Lehrer kam auf die Idee, uns die "totale Entspannung" näher zu bringen.
Also, so richtig nah, Du verstehst?
Es fing recht nett an: Wir durften uns mit Massagebällen gegenseitig massieren. Das war wirklich gut und wir hatten alle Spaß wie Bolle.
Dann, mitten in die schönste entspannung meinte Er:
"So, und jetzt zeige ich euch noch ein paar buddhistische Yoga Übungen."

Oha!!! Yoga!?
Aber okay, abchecken was da kommt, schadet ja nicht, dachte ich mir. Also nahm ich die vorgeschriebene Position ein: "Völlig Entspannt", gerade sitzend, ganz vorne auf dem krampfigen Holzstuhl, mit geschlossenen Augen und gesenktem Kopf, um unserer Atmung zu lauschen.
Schon damit hatte ich meine Probleme: Mein Magen knurrte und rumorte so laut, dass ich meine Atmung garnicht hören konnte, selbst wenn ich mich noch so angestrengt hätte...
Naja. zum Glück gibt es noch viele andere Positionen.
Als nächstes sollten wir unsere Zehen ein paar Sekunden anspannen, um danach die Zehen und Füße wieder völlig zu entspannen.
Auch das ging bei mir gründlich schief, weil ich (natürlich) einen schlimmen Krampf im Fuß bekam und fast das ganze Klassenzimmer zusammen gebrüllt hätte, was der Entspannung der anderen sicher nicht sehr gut getan hätte...
Also habe ich die Zähne zusammen gebissen, und als mein Lehrer etwas besorgt zu mir rüber sah, total entspannt und glücklich geschaut.
Nach vielen weiteren Yoga Positionen, die mir zum Größten Teil total misslangen, kam die Endphase:
Einfach nur da sitzen und nichts, aber auch garnichts tun und denken.
Okay, so schwer kann das ja jetzt nicht sein! (dachte ich, so treu-doof, wie ich bin.)
Also habe ich, wie immer total motiviert, (okay, schon leicht genervt) Krampfhaft versucht, nichts zu denken.
Das ging auch ca. fünf Sekunden ganz easy.
Dann kam mir folgendes in den Sinn:
Wer hat eigentlich die flüssige Seife erfunden? Und warum?
Können auch Kunstherzen brechen?
Leben Eintagsfliegen wirklich nur einen Tag?
Gibt es wirklich Scheibenkleister? usw.
Schließlich beendete mein Lehrer die verkrampfteste Schulstunde meines Lebens mit dem Satz:
"Ja, ja. So völlige Entspannung braucht der Mensch ab und zu. Es tut einfach gut!"
Da hätte ich am liebsten laut "NEEEEIIIINNN!" geschrien.

Nach diesem Yoga-crash-Kurs hatte ich ziemliche Rückenschmerzen, die bis heute anhalten, Kopfweh und einen rauchenden Kopf, vor lauter unbeantworteten Fragen.
Ich denke, Yoga ist eher nichts für mich.

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